Im Duell zweier Mannschaften, die beide die obere Tabellenhälfte anpeilen, blieb zwar ein Sieger aus, dafür konnten die Zuseher einen spannenden, weil äußerst wechselhaften Spielverlauf mit zahlreichen Höhepunkten verfolgen.
Sowohl UTTC Stockerau als auch ECE-KSV-Grill Kapfenberg zeigen sich in ihren Aufstellungen im Vergleich zur vergangenen Spielzeit verändert. Bei den Lenaustädter kommt heuer neben Adam Pattantyus und Borna Kovac österreichs amtierender Jugend-Staatsmeister Simon Pfeffer zum Einsatz, die Obersteirer bauen neben B-Nationalteamspieler Martin Heimberger auf den Top-Ungarn Gabor Gerold sowie das steirische Tischtennis-Aushängeschild Christoph Simoner.
Somit ist das Duell Stockerau - Kapfenberg auch ein Duell zweier ehemaliger Vereinskollegen: Heimberger und Pfeffer standen bis vor einem Jahr noch zusammen im Dienste von Union Korneuburg und dominierten gemeinsam das Wiener Junioren- und Jugendtischtennis.
Die Partie begann mit einem knappen 3:1 - Doppelerfolg von Gerold/Simoner gegen Pattantyus/Kovac, danach folgten jeweils Favoritensiege von Simoner gegen Pfeffer auf der einen, bzw. Pattantyus gegen Heimberger auf der anderen. Mit 3:1 von Borna Kovac gegen Gerold war hingegen nicht unbedingt zu rechnen, womit Stockerau den Ausgleich schaffte, um direkt im Anschluss durch einen deutlichen Erfolg von Defensivartist Pattantyus gegen Simoner erstmals in Führung zu gehen.
Nun brach aber die Zeit der Kapfenberger an: Nach dem erwarteten 3:0 von Gerold gegen Pfeffer schaffte Martin Heimberger die erste große Überraschung des Tages: Gegen WSA-Trainingskollege Borna Kovac behielt er nach "einer der besten Bundesliga-Partien, dich ich jemals gespielt habe" (Heimberger) im Entscheidungssatz hauchdünn die Oberhand. Auch Gerold konnte sich nun steigern und wies Pattantyus, bis dato im Einzel noch ohne Satzverlust, mit 3:1 in die Schranken. 5:3 hieß es somit für Kapfenberg, die sich berechtigte Hoffnungen auf einen vollen Erfolg zum Saisonauftakt machen konnten.
Christoph Simoner blieb allerdings, wie schon zuvor gegen Pattatyus, auch in seiner Partie gegen Kovac etwas unter den Erwartungen und musste sich klar geschlagen geben. Damit musste nun tatsächlich die Partie der beiden ehemaligen Vereinskollegen Martin Heimberger und Simon Pfeffer die Entscheidung bringen. Favorit Heimberger knüpfte zunächst an seine Leistung gegen Kovac an und ließ dem um drei Jahre jüngeren Pfeffer im ersten Satz keine Chance. Danach aber verlor der Wahl-Kapfenberger zunehmend seine taktische Marschroute und eröffnete Pfeffer die Möglichkeit, ins Spiel zurückzufinden. Das nützte dieser auch prompt zu einer 2:1 - Satzführung, auch im 4.Satz gab es nach kurzer Zeit eine deutlich Führung des Stockerauers. Heimberger schaffte es zwar noch einmal, zurückzuschlagen und sich in den Entscheidungssatz zu retten, allerdings musste er dort schon von Beginn weg wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Am Schluss reichten die Kräfte dann nicht mehr, womit es Pfeffer tatsächlich schaffte, eine verloren geglaubte Partie noch in ein Unentschieden zu wandeln und Stockerau einen Punkt zu sichern.
Man darf gespannt sein, zu welchen Überraschungen Simon Pfeffer im Lauf der Saison noch fähig, und wann der erste große Name fallen wird.