Weinviertel Niederösterreich wurde seiner Favoritenrolle gegen Baden AC vom ersten Ballwechsel weg gerecht. Den Gastgebern des Bundesligafinales half auch der Heimvorteil gegen Hou Yingchao, Stefan Fegerl und Daniel Habesohn nichts.
Insgesamt gab der amtierende Meister und Cupsieger lediglich zwei Sätze ab. Daniel Habesohn legte gegen Andreas Levenkomit einem 3:1-Sieg vor. Hou Yingchao stellte im Anschluss mit seinem 3:0-Sieg über Stanislav Golovanov rasch auf 2:0 für den Titelverteidiger. Und auch Stefan Fegerl, heute auf Position 3 aufgeboten, musste gegen Kirill Gerassimenko keinen Satz abgeben, entschied die Partie mit 3:0 für sich.
Noch vor einer Woche musste sich das Doppel Fegerl/Habesohn im Grunddurchgang gegen den Badenern Gerassimenko/Golovanov mit 2:3 geschlagen geben. Diesmal blieben die beiden Europameister im Doppel (Stefan Fegerl amtierender Europameister im Doppel, Daniel Habesohn Europameister im Doppel 2012) bis zum Schluss konzentriert und besiegelten mit ihrem 3:1-Sieg den klaren Finaleinzug.
Daniel Habesohn, Weinviertel Niederösterreich: „Für Baden war das sicher ein großes Ereignis, gleich nach dem Aufstieg im Meister-Playoff zu spielen. Noch dazu vor Heimpublikum. Sie haben sich gut geschlagen, aber wir wussten, bei normalen Bedingungen ziehen wir klar ins Finale ein. Auch der Sieg geht in dieser Höhe absolut in Ordnung. Wir sind in Bestbesetzung angetreten, haben nie die Konzentration verloren.“
Revanche geglückt – Walter Wels besiegt Stockerau 4:0
Walter Wels machte es Weinviertel Niederösterreich am Nebentisch gleich und zog ebenfalls mit einem 4:0-Triumph ins Finale ein. Die Oberösterreicher revanchierten sich dabei für die Halbfinalniederlage vor einem Jahr. In exakt der gleichen Konstellation sorgten die Niederösterreicher mit ihrem 4:2-Sieg damals für eine kleine Sensation, ging Walter Wels damals schließlich als amtierender Meister in die Partie.
Doch heuer blieb die Sensation aus und das obwohl Walter Wels schwer gehandicapt antreten musste – Yuya Oshima, Nummer 23 der Weltrangliste, musste kurzfristig aufgrund einer Schulterverletzung absagen, Zsolt Petö trat mit einem geschwollenen rechten Knöchel an und Mihai Bobocica lag noch vor wenigen Tagen aufgrund eines Hexenschuss im Spital.
Die Stockerauer wussten diesen körperlichen Vorteil nicht für sich zu nutzen, brachten die Oberösterreicher in den einzelnen Partien immer wieder an den Rand einer Niederlage. Doch eben „nur“ an den Rand.
Trotz seines lädierten Knöchels legte Zsolt Petö im ersten Spiel einen fulminanten Start hin, holte sich Satz 1 gegen Janos Jakab mit 11:2. Das gab dem Serben Selbstvertrauen, der lediglich Satz 3 mit 5:11 abgeben musste, das Spiel am Ende mit 3:1 für sich entschied.
David Serdaroglu war im Anschluss drauf und dran für Stockerau auszugleichen. Gegen Mihai Bobocica lag der Niederösterreicher bereits 2:1 nach Sätzen in Führung. Der mit Rückenproblemen angetretene Italiener kämpfte sich in Satz 4 mit 11:7 zurück ins Spiel. Serdaroglu schien danach gebrochen, setzte kaum noch Gegenwehr im fünften Satz und gab diesen mit 3:11 ab.
Statt 1:1 führte Walter Wels nun 2:0 und der einzig fitte Spieler in den Reihen der Oberösterreicher, Dominique Plattner, nutzte seine Chancen gegen Krisztian Molnar und gewann 3:1.
Im Doppel sah lange Zeit alles danach aus als könnten Jakab/Molnar das Spiel für sich entscheiden. Die beiden Ungarn führten bereits 2:1 und mit 7:4 im vierten Satz. Doch Petö/Plattner mobilisierten nochmals ihre Reserven und drehten den Satz und das Spiel.
Bernhard Humer, Präsident SPG Walter Wels: „Ohne Physiotherapeut wäre dieser Erfolg heute nicht möglich gewesen (Anm.: Mihai Bobocica wurde in den letzten Tagen von Physiotherapeuten des Vereins intensiv behandelt um überhaupt im Meister-Playoff antreten zu können). Wir sind mit einem wahren Lazarett angetreten. Ich bin im Vorfeld davon ausgegangen, dass wir diese Partie durchaus verlieren können. Dass wir dann 4:0 gewinnen, damit hätte ich nicht gerechnet. Unser Ziel war mit dieser Mannschaft das Finale zu erreichen und das haben wir geschafft.“
Meister-Playoff Herren, Semifinale
Baden AC vs. Weinviertel Niederösterreich 0:4
Andreas Levenko vs. Daniel Habesohn 1:3 (11:8, 5:11, 7:11, 9:11)
Stanislav Golovanov vs. Daniel Habesohn 0:3 (3:11, 4:11, 8:11)
Kirill Gerassimenko vs. Stefan Fegerl 0:3 (6:11, 8:11, 8:11)
Golovanov/Gerassimenko <wbr> vs. Habesohn/Fegerl 1:3 (7:11, 4:11, 12:10, 6:11)
SPG Walter Wels vs. SG Stockerau 4:0
Zsolt Petö vs. Janos Jakab 3:1 (11:2, 11:8, 5:11, 11:9)
Mihai Bobocica vs. David Serdaroglu 3:2 (11:5, 10:12, 4:11, 11:7, 11:3)
Dominique Plattner vs. Krisztian Molnar 3:1 (11:7, 14:12, 12:14, 11:2)
Petö/Plattner vs. Jakab/Molnar 3:2 (4:11, 11:6, 8:11, 11:9, 11:9)
Halbfinale der Damen ab 18:45 Uhr
Linz AG Froschberg 1 vs. SC Ossiachersee Bodensdorf
LZ easyTherm Linz Froschberg vs. SG NÖ Ströck