Zum Hauptinhalt springen
Spielbericht  Pressemitteilung  Herren 1 

SVS NÖ erster österreichischer Tischtennis - Cupsieger der Herren

4:2 - Finalerfolg über SPG Walter Wels

Erstellt von Thomas Feilmayr
Erfolgreich: Daniel und Dominik Habesohn (SVS NÖ)

Zum erwarteten Finale – und damit zur Neuauflage des Play-Off – Endspiels der vergangenen Saison – kam es beim erstmals ausgetragenen Bundesliga-Eröffnungsturnier in Wiener Neudorf. Mit SG SVS Niederösterreich und SPG Walter Wels standen sich zum wiederholten Male die beiden aktuell besten Teams österreichweit gegenüber. Auf Seiten der favorisierten Schwechater gingen Einzel-Staatsmeister Stefan Fegerl, Österreichs Nr. 4 Daniel Habesohn und sein Bruder Dominik Habesohn ins Rennen, für den oberösterreichischen Bundesliga-Meister starteten Lehel Demeter, Zsolt Petö und Dominique Plattner.

Die erste Begegnung lautete Stefan Fegerl gegen Zsolt Petö, wobei aufgrund der Spielanlagen beider Akteure einige lange und attraktive Ballwechsel vorprogrammiert waren. So kam es dann auch; dabei erwies sich Fegerl als der etwas sicherere Spieler und konnte die ersten beiden Sätze jeweils mit 11:8 gewinnen. Der dritte Satz brachte gleich eine schnelle 4:0 – Führung zu Gunsten des Schwechaters; Petö kam zwar unmittelbar im Anschluss noch auf 4:5 heran, konnte dann aber nicht mehr zusetzen, womit der verdiente 3:0 – Auftaktsieg für den regierenden Staatsmeister SVS NÖ feststand.

Das zweite Einzel brachte das Duell zwischen den beiden WSA-Trainingskollegen Daniel Habesohn und Dominique Plattner, wobei alles andere als ein klarer Erfolg der aktuellen Nr. 70 der Welt, Habesohn, eine große Überraschung darstellen würde. Zunächst schien auch alles nach Programm zu laufen, Plattner agierte beherzt, die wichtigen Punkte gewann aber Habesohn, der sich den ersten Satz sichern konnte. Plattner wurde dann aber immer stärker, gewann zusehends an Selbstvertrauen und erarbeitete sich in Satz 2 bei 10:8 zwei Satzbälle. Das reichte aber nicht zum Satzgewinn; Habesohn wehrte mit mutigem Spiel beide Möglichkeiten ab und nützte seinerseits seine erste zur 2:0 – Satzführung. Damit war aber die Partie noch nicht gelaufen, Plattner steckte nicht auf und kämpfte weiter, wohingegen Habesohn nun vermehrt diverse Flüchtigkeitsfehler unterliefen. Der Lohn war zunächst der Satzgewinn des Welser zum 1:2, und kurze Zeit später sogar der Satzausgleich. Die Partie war nun wieder völlig offen. Im 5. Satz hieß es zwischenzeitlich 5:5, dann aber die wohl spielentscheidende Szene: Nach zwei wiederholten Netzaufschlägen streute Plattner einen Servicefehler ein; im nächsten Ballwechsel landete ein Topspinversuch des Welsers via Schlägerkante außerhalb der Spielbox. Davon konnte sich Plattner nicht mehr erfangen, Habesohn konnte bei 10:6 seinen ersten Matchball verwerten und Schwechat lag nun mit 2:0 in Front.

Von der Papierform her umgekehrte Voraussetzungen brachte das dritte Einzel zwischen Dominik Habesohn auf Seiten des SVS NÖ und dem Welser Top-Spieler Lehel Demeter. Demeter begann zwar wie gewohnt konzentriert, Habesohn aber vermochte mit teilweise lautstarker Untermalung dagegenzuhalten und sich den ersten Satz tatsächlich mit 11:9 zu sichern. Im Anschluss aber gewann Demeter zunehmend an Sicherheit; der Ungar im Dress der Welser kontrollierte das Geschehen spätestens ab Mitte des 2.Satzes vollständig und ließ Habesohn nicht mehr in die Partie. Der Lohn war ein im Endeffekt ungefährdeter 3:1 – Erfolg, womit SPG Walter Wels auf 1:2 verkürzen konnte.

Das nachfolgende Doppel zwischen Demeter/Petö und den Habesohn-Brüdern war für die Welser die nächste Pflichtaufgabe, um in der Partie zu bleiben; nach dem erwarteten Sieg von Demeter über Dominik Habesohn war nun aber für keines der beiden Paare eine klare Favoritenrolle auszumachen. So wog die Partie auch ständig  hin und her und ging nach abwechslungsreichem Spielverlauf mit leichtem Welser Überhang in den entscheidenden 5. Durchgang. Dort ging zunächst das Schwechater Doppel mit 4:1 in Führung, die Welser nahmen das aber zum Anlass, zwei Gänge nach oben zu schalten, agierten ab diesem Zeitpunkt fast fehlerfrei und beendeten die Partie verdient als Sieger.

Zwischenstand nun 2:2, bei einem um einen Satz besseren Verhältnis für den SVS NÖ. Sollte nun also Daniel Habesohn gegen Zsolt Petö, ebenso wie Stefan Fegerl zuvor, mit 3:0 gewinnen, wäre die Partie also schon entschieden.

Mit der dazugehörigen Entschlossenheit gewann Habesohn auch den ersten Satz, konnte das aber nicht in den folgenden Durchgang mitnehmen – Petö agierte risikofreudiger und erzwang den Satzausgleich. Umgekehrte Welt dann wieder in Satz 3 – mit 11:4 ging dieser im Eiltempo an Habesohn, der sich damit wieder etwas Luft verschaffen konnte. Stichwort Luft – Wahrlich atemlose Spannung brachte dann der 4. Durchgang, in dem Petö bei 10:8 zwei Satzbälle hatte, diese aber nicht verwerten konnte. Nun ging es von 10:10 bis 13:12 ständig mit Satzball Petö weiter; der Serbe im Dienste der Welser konnte erst, aber dann doch seinen 5. Satzball verwerten. Davon angetrieben, ging er nach kurzem anfänglichem Rückstand mit 6:4 in Führung – Timeout Habesohn. Und das wirkte – Daniel Habesohn machte nun 6 Punkte in Folge und hatte damit 4 Matchbälle. Die ersten beiden konnte Petö noch abwehren, dann war aber Schluss.

SVS lag nun 3:2 in Front und hatte das um 2 Sätze bessere Verhältnis – Somit stand Dominique Plattner gegen Stefan Fegerl vor der Herkulesaufgabe, mindestens mit 3:1 zu gewinnen. Davon offenbar motiviert, ging er mit zahlreichen schönen Punkten im ersten Satz mit 9:6 in Führung; nach zwei Fegerl-Punkten zum 9:8 war dann schon das Time-Out fällig. Tatsächlich erspielte sich Plattner bei 10:9 noch einen Satzball, konnte diesen aber nicht nützen. Zwei eher leichte Fehler im Anschluss brachten Fegerl die doch etwas glückliche 1:0 – Satzführung. Doch der junge Welser spielte tapfer weiter, zeigte sich enorm aggressiv und brachte Fegerl immer wieder in Verlegenheit. Der Lohn waren zwei weitere Satzbälle bei 10:8. Doch für Plattner sollte es an diesem Abend einfach nicht sein – Fegerl wehrte beide Chancen ab, hatte dann selber Satzball und verwertete diesen eiskalt.

Der aufmerksame Leser kann es sich nun bereits denken – mit der 2:0 – Satzführung lag SVS NÖ zu diesem Zeitpunkt nach Sätzen bereits uneinholbar in Führung; bei Stefan Fegerl war der Jubel über den Turniersieg auch nicht zu überhören. Im bedeutungslosen 3. Satz ließ er dann auch nichts mehr anbrennen, gewann diesen mit 11:8 und machte SVS NÖ so zum ersten österreichischen Cupsieger.