Lange hat man nun wirklich nicht auf das Aufeinandertreffen der beiden österreichischen Spitzenteams SVS Niederösterreich und SPG Walter Wels warten müssen - Die Auslosung ergab ein Duell bereits in der 2. Runde, und somit war Schwechat vergangenen Sonntag Austragungsort des bereits vermeintlich vorentscheidenden Spiels im Kampf um die Bundesliga-Krone.
SVS NÖ sorgte bereits vor Matchbeginn für einigermaßen klare Kraftverhältnisse - denn die leise Vorahnung der meisten Experten bestätigte sich, und statt Dominik Habesohn sollte diesmal Österreichs Nr.1 Chen Weixing für die Niederösterreich Punkte erspielen.
Die erste Partie brachte wie schon beim Bundesliga-Opening das Duell der beiden WSA-Trainingskollegen Stefan Fegerl und Dominique Plattner, wobei Einzel-Staatsmeister Fegerl erneut die klare Favoritenrolle inne hatte. Der Papierform gemäß nahm die Partie auch seinen Lauf, Fegerl gewann Satz 1 locker, blieb auch im nächsten Durchgang ungefährdet und sah bei 2:0 und 7:3 schon wie der sichere Sieger aus. Dann begann aber urplötzlich die Stunde des Welser B-Nationalteamspielers, der nun wesentlich mutiger agierte und sich zur Überraschung aller den Satz tatsächlich noch holen konnte. Das zeigte bei Fegerl ordentlich Wirkung, denn im 4. Durchgang stand es rasch 9:1 für Plattner, der den Satz schließlich mit 11:5 auch gewinnen konnte. Nun musste also ein Entscheidungssatz her, in dem es zunächst ausgeglichen zu Werke ging. Beim Stand von 6:5 gelang es dem Schwechater dann aber doch, einen Gang zuzulegen; er holte sich die nächsten 5 Punkte en suite und brachte damit den SVS NÖ mit 1:0 in Führung.
Noch wesentlich mehr David gegen Goliath als zuvor hieß es im folgenden Einzel, das Chen Weixing und Leher Demeter bestritten. Anders als sein Teamkollege zuvor konnte Demeter seinen vermeintlich übermächtigen Kontrahente allerdings zu keinem Zeitpunkt ins Wanken bringen; zu sicher agierte Chen, der nach geringer Spielzeit einen deutlichen 3:0 - Sieg fixierte und so auf 2:0 stellte.
Als dann im Anschluss auch Daniel Habesohn gegen Zsolt Petö mit 2:0 in Führung lag, schien der Tag de facto bereits gelaufen, doch Petö hatte dagegen etwas einzuwenden. Der serbische Teamspieler in Diensten der Welser forcierte nun vermehrt sein aggresives Halbdistanzspiel und brachte damit den bis dato souverän agierenden Habesohn ins Wanken, holte sich die Sätze 3 und 4, und erzwang so einen 5. und letzten Durchgang. In diesem schien sich das Spiel dann wieder zu drehen; Habesohn lag ständig in Führung und erspielte sich bei 10:8 zwei Matchbälle. Doch diese vermochte er nicht zu nutzen, Petö setzte alles auf eine Karte, riskierte und ging letztlich als der erfolgreiche Mann von der Platte - 1:2.
Nichtsdestowenige musste Wels nun auch das Doppel gewinnen, um noch realistische Chancen auf einen Punktgewinn zu haben. Doch diese Chance sollten Demeter/Petö gegen Habesohn/Fegerl nicht bekommen. Zwar gelang dem Welser Duo ein Satzgewinn, allerdings blieben die beiden SVS-Topspieler insgesamt gesehen doch das eindeutig bessere Team und sicherten dem SVS eine 3:1 - Führung.
Davon sichtlich angespornt, zeigte sich Fegerl gegen Demeter nun von seiner besten Seite. Der gebürtige Waldviertler ließ den ungarischen Ex-Teamspieler zu keinem Zeitpunkt seinen Rythmus finden, gewann hochverdient mit 3:0 und stellte so den 4:1 - Endstand zu Gunsten den Titelfavoriten aus Schwechat her.
Mit diesem Sieg hat sich der SVS NÖ nun einen durchaus komfortablen 3-Punkte - Vorsprung auf die Welser erspielt, und es bleibt abzuwarten, ob die Oberösterreich im Lauf der Saison noch gefährlich werden kann.
Für beide Teams gilt die unmittelbare Konzentration jetzt aber anderen Aufgaben: SVS trifft am Donnerstag Abend in der WSA im Champions League - Klassiker auf Borussia Düsseldorf, und Wels wird im Rahmen des ETTU-Cups den schweren Gang zum französischen Spitzenteam Istres TT.