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Bundesliga Opening  Damen 2 

Steirerblut ist kein Himbeersaft! Teams der 2. Bundesliga überraschen Favoritinnen

Beim Saisonauftakt in Salzburg Nord sorgten die zwei angetretenen steirischen Damen-Teams der 2. Bundesliga in Runde 1 für Überraschungen. ATUS Fürstenfeld und ESV Bruck/Mur 2 setzten sich jeweils knapp gegen Mannschaften der 1. Bundesliga unteres Play-off durch. Teilweise zeigten auch die weiteren 2. Bundesliga-Teams ansprechende Leistungen.

Erstellt von Tobias Neuhold
Ulrike Mayer trug mit zwei klaren 3:0-Siegen maßgeblich zum überraschenden Erfolg von ESV Bruck/Mur 2 gegen den Badener AC 1 bei. Copyright: TTBundesliga/Promberger

Neueinsteiger AFUE1 zeigt auf

ATUS Fürstenfeld ist, wie vier weitere Teams, in der nun gestarteten Saison 2021/22 Neueinsteiger in der 2. Damen-Bundesliga (siehe www.ttbundesliga.at/berichte/detail/data/bundesliga-saison-2021-22-rekordzahl-an-mannschaftsnennungen). Schon beim Auftakt zeigte die Mannschaft rund um Nachwuchshoffnung Daniela Mitar, dass man heuer nicht nur einfach mitspielen wird. Gemeinsam mit Vereinskollegin Barbara Voves und der tschechischen Legionärin Veronika Tuslova ging es gegen SG Mariahilf/Langenzersdorf 1 in der ersten Runde des ÖTTV-Cups gleich zur Sache. Die Steirerinnen agierten beim Bundesliga-Erstauftritt ihres Stammvereines mehr als souverän und konnten sich mit 3:2 gegen SGML1, die heuer wieder im UPO der 1. Damen-Bundesliga mit von der Partie sind, durchsetzen. Dabei konnte ausgerechnet die 15-jährige Mitar ein Ausrufezeichen setzen. Nachdem S50-Spielerin Voves zuvor nach knapp gewonnenem erstem Satz gegen Anna Pfeffer eine klare Niederlage einstecken musste, holte die U19-Nationalteam-Spielerin die Kohlen aus dem Feuer: Sie besiegte die ehemalige Spitzenspielerin und „Evergreen“ Brigitte Gropper klar mit 3:0. Nachfolgend musste sich auch Tuslova überraschend klar mit 0:3 gegen Pfeffer geschlagen geben, jedoch machte im Anschluss Voves im alles entscheidenden fünften Einzel – 3:1 gegen Milena Erak – den Sieg perfekt. Der gelungene Einstand des oststeirischen Teams ist umso beachtlicher, da die Wienerinnen seit vielen Jahren fester Bestandteil der Damen-Bundesligalandschaft sind und zuletzt durch konstant gute Leistungen abermals den Klassenerhalt schafften. In Runde 2 ging es dann gegen das bärenstarke Trio Galitschitsch, Juric und Tomazic von BEBU1, dem man sich trotz Satzgewinn in jedem Match schlussendlich deutlich mit einem Gesamtscore von 0:3 beugen musste. Jedenfalls darf man nach dieser ersten Vorstellung annehmen, dass Fürstenfeld im Titelkampf ein Wörtchen mitreden wird, obwohl gesagt werden muss, dass auch andere Teams in der 12er-Liga mit starken Besetzungen aufwarten können.

BEBU2 überrascht ersatzgeschwächte Badenerinnen

Für eine kleine Sensation sorgte das zweite Team von ESV Bruck/Mur. Gegen die stark ersatzgeschwächte Einser-Mannschaft vom Badener AC konnte man sich in einem emotionalen Schlagabtausch knapp mit 3:2 durchsetzen. Zur Matchwinnerin avancierte dabei die älteste Spielerin der Damen-Bundesliga (siehe www.ttbundesliga.at/berichte/detail/data/oldie-but-goldie-ulrike-mayer-und-ihr-weg-von-der-hobby-zur-bundesligaspielerin). Die 62-jährige Ulrike Mayer, die nach der Auflösung von Kapfenberg gemeinsam mit Teamkollegin Daniela Schwinger ins benachbarte Bruck an der Mur wechselte, bezwang mit ihrer unorthodoxen Spielweise und in gewohnt kämpferischer Manier die beiden 15-jährigen Nachwuchtalente Lena Matic und Edina Tihak. Mit ihren zwei klaren 3:0-Einzelsiegen legte sie den Grundstein für den Überraschungserfolg. Den dritten Punkt steuerte Schwinger mit ihrem 3:1 über Tihak bei. Auch Verena Prosen, die dritte im steirischen Bunde, zeigte eine ansprechende Leistung und musste sich erst im fünften Satz Denise Kopeinig geschlagen geben. In Runde 2 war dann allerdings Endstation. SC Ossiachersee Bodensdorf 1 ließ den Damen aus Bruck beim 3:0-Sieg nicht den Hauch einer Chance, obwohl Uli Mayer der deutlich stärkeren Aleksandra Vovk sogar einen Satz abknöpfen konnte.

NEUD1 und KIRB2 mit knappen Niederlagen

Vizemeister Wr. Neudorf beging dieses Jahr nicht den Fehler eines Nichtantritts beim Bundesliga-Opening und holte sich somit zwei wertvolle Bonuspunkte für den Grunddurchgang (siehe www.ttbundesliga.at/berichte/detail/data/saisonende-kufstein-meister-keine-absteiger-ein-resuemee). Im Auftaktspiel gegen Olympic musste man sich nur knapp mit 2:3 geschlagen geben, obwohl schon vor dem Match klar war, dass es sich um eine schwer lösbare Aufgabe handelt: Die Letztplatzierten des unteren Play-offs der 1. Damen-Bundesliga von vergangener Saison verstärkten sich nämlich mit der aktuellen Nr. 101 der Welt, Yousra Helmy. Die 25-jährige Ägypterin war sogar schon in der Weltrangliste auf Platz 80 gereiht – jetzt spielt sie im unteren Play-off der österreichischen Damen-Bundesliga. Neudorf hingegen ging mit den eigenen Spielerinnen Henning und Szabadi sowie der sehr starken Ungarin Truzsinszki unverändert in die neue Saison. Im Duell der beiden Legionärinnen setzte sich Helmy erwartungsgemäß mit 3:0 durch. Auch Henning blieb gegen die Ägypterin chancenlos, in ihrem Match gegen Tancibokova hingegen holte sie einen 2:0-Satzrückstand auf, was aber schlussendlich doch die 2:3-Niederlage aus ihrer nicht verhindern konnte. Neben dem 3:1-Sieg von Truzsinszki über Tancibokova sorgte Szabadi mit einem 3:0 gegen die gänzlich unbekannte Spanierin Blanca Fernandez für den zweiten Matchsieg der Neudorferinnen. Auch TTC Raiba Kirchbichl 2 unterlag einer Mannschaft aus dem UPO der 1. Damen-BL nur knapp, wenn auch unter anderen Vorzeichen als deren Kontrahentinnen aus Wr. Neudorf. Denn von der Papierform her ging man sogar als Favorit ins Duell mit TTV Tea-for-me Tulln, welcher die beiden Nachwuchsspielerinnen Nina Skerbinz (U132) und Lara Taborsky (U181) sowie Sonita Habesohn (S60) ins Rennen schickte. Das Trio von KIRB2 – Martina Kapfinger, Theresa Prosch und Nicola Salzburger (U181) – verlor die Begegnung schließlich mit 2:3.

Auftaktniederlage für SGVH1 trotz starker Besetzung, OBERP2 und SGBB2 chancenlos

Auch SCHWAB Küchen-Tischlerei St. Veit/Hainfeld ist als neuer Verein nun Teil der Damen-Bundesligagemeinde. Die Gesichter, die das Teamfoto zieren sind jedoch altbekannte: Mit den Fuchs-Geschwistern Sylvia, Lisa und Sandra sowie Claudia Steinbacher ist die Truppe aus Niederösterreich enorm stark besetzt und wird aller Voraussicht nach im Kampf um den Aufstieg ihre Finger mit im Spiel haben. Ein Weiterkommen beim Eröffnungsturnier blieb der Mannschaft allerdings verwehrt. Es gab eine 1:3-Niederlage gegen das Team aus Vorchdorf, das sich heuer mit Nationalteamspielerin Amelie Solja verstärkt hat. Die zweiten Mannschaften von Oberpullendorf und Baden gingen jeweils mit 0:3 gegen Amstetten ESV 1 und SU Sparkasse Kufstein 2 unter. Während die Kurstädter keinen einzigen Satz gewinnen konnten, unter anderem weil sie aufgrund von Personalsorgen in Bedrängnis kamen und nur zu zweit (Julia Moza, Svetlana Kozyritskaya) antraten, konnte bei den Burgenländerinnen in der neu genannten zweiten Mannschaft zumindest U13-Nachwuchshoffnung Elina Fuchs einen Teilerfolg verbuchen. Sie gewann als einzige ihres Teams (Pauline Tajmel, Marta Takacs) einen Satz – und zwar gegen die deutlich stärker einzuschätzende Lena Promberger.

Nicht zu vergessen sind noch die fünf weiteren Teams der 2. Damen-Bundesliga, die beim diesjährigen Bundesliga-Opening nicht mit dabei waren. Diese werden schon nächste Woche (18. und 19.09.) bei der ersten Sammelrunde des Grunddurchganges (Runde 1-3) ins Geschehen eingreifen. Fest steht jedenfalls, dass die Mannschaften der 2. Damen-Bundesliga heuer zum Teil sehr hochkarätig besetzt sind. Auch die Anzahl von 12 Vereinen verspricht vielseitige und spannende Wettkämpfe. Der Grunddurchgang kann kommen!