Nach gut der Hälfte der Herbstsaison zeichnet sich in der 2. Bundesliga A der Herren ein spannender Zweikampf zwischen dem erklärten Titelfavoriten Linz Altstadt und den Vorarlbergern aus Kennelbach ab. Im samstägigen Spitzenspiel war Linz Altstadt in Langenzersdorf zu Gast um gegen Mariahilf/Langenzersdorf anzutreten. Dies war nicht nur aus sportlicher Sicht ein absolutes Highlight, sondern für Alexander Chen aufseiten der Oberösterreicher auch ein emotionales, trat er doch erstmals in der Meisterschaft gegen seinen langjährigen Verein an. Im Unterschied zum Spiel gegen Kennelbach vor zwei Wochen trat Mariahilf/Langenzersdorf diesmal wieder mit der Nummer Eins der Einzelrangliste, Miroslav Cecava an. Unterstützung erwartete der bisher ungeschlagene Cecava vor allem von Christian Wolf, der sich in den letzten Runden ebenfalls in sehr guter Form zeigte. Nachdem Krisztián Szabó die Linzer programmgemäß gegen Matthias Kral in Führung gebracht hatte, kam es im zweiten Spiel zu einem Krimi, in dem Michael Worischek den bisher so überragenden Cecava an den Rand einer Niederlage brachte, um schlussendlich doch im fünften Satz 9-11 zu unterliegen. Auch das dritte Spiel an diesem Nachmittag war spannend bis in den Entscheidungssatz. Christian Wolf traf auf seinen jahrelangen Trainings- und Vereinskollegen Alexander Chen und vermochte sich mit 3-2 durchzusetzen. Als Cecava dann noch mit 3-1 gegen Szabó gewann, lag die Überraschung in der Luft, erfreuten sich die Hausherren doch einer 3-1 Führung.
Doch der Tabellenführer konterte souverän. Mannschaftsführer Michael Worischek (gegen Wolf), Chen (gegen Kral) und Szabó (ebenfalls gegen Wolf) drehten die Begegnung ohne Satzverluste im Eilzugstempo. Cecava konnte zwar mit einem ungefährdeten Dreisatzsieg gegen Chen nochmals ausgleichen, Worischek brachte die Gäste jedoch ebenso souverän gegen Kral wieder in Führung. Bei 4-5 aus Sicht der Gastgeber musste nun das Doppel über den Ausgang entscheiden. Szabó und Worischek gaben sich in jenem jedoch keine Blöße gegen Cecava und Wolf und konnten somit den ersten Linzer Punkteverlust in der laufenden Saison abwenden.
Dieser „passierte“ dann jedoch am folgenden Sonntag. In Langenlois gab es einen weiteren Kampf auf Biegen und Brechen, berichtet ein sichtlich gezeichneter Michael Worischek. „Leider konnte ich heute erstmals in dieser Saison nicht mein ganzes Potenzial ausschöpfen und nur gegen den Nachwuchsspieler der Niederösterreicher gewinnen. Unterm Strich müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein, da Alexander Chen sich überraschend gegen Janos Nemeth durchsetzen konnte“, resümierte Worischek. Da diesmal das Doppel verloren wurde, endete das Spiel 5-5.
Ein noch erfolgreicheres Wochenende konnte, einmal mehr, Kennelbach verbuchen. Jin Zhenhua und Miroslav Sklensky verloren weder gegen die Heiligengraber Gemeinschaft noch gegen SV Leoben ein Einzelspiel. Da Nachwuchsspieler Marvin Rist wiederum kein Match gewinnen konnte, endeten beide Auswärtsspiele 6-3 für die Vorarlberger, die sich bisher nur Mittelständler Mauthausen geschlagen geben mussten. Das Spiel gegen Langenlois wurde, wie aus Sicht der Niederösterreicher zu befürchten war, mit 6-0 für Kennelbach strafverifiziert, da Langenlois keinen Nachwuchsspieler eingesetzt hatte.
Im Schatten der beiden Führenden hat sich auch Kuchl eine gute Ausgangsposition verschaffen können. Beflügelt von ihrem sensationellen Sieg im Intercup gegen die belgische Mannschaft TTC Nodo Ekeren könnte der Traditionsklub der lachende Dritte im Meisterrennen sein.
Fans der 2. Bundesliga können sich jedenfalls bereits den 25.11.2012 rot im Kalender anstreichen. An diesem Tag prallen die beiden Spitzenteams im direkten Duell in Kennelbach erstmals aufeinander. Dort erwartet Linz bestimmt ein heißer Tanz. Spätestens dann wird sich zeigen wer die Nummer Eins in dieser Liga ist.