Die Ausgangslage vor dieser letzten Sammelrunde hätte kaum spannender sein können. Es standen einige Spitzenspiele auf dem Programm, so musste Gumpoldskirchen sowohl gegen Wiener Neudorf als auch gegen Kufstein antreten. Zwischen Wiener Neudorf und Kufstein ging es noch um den Sieg im Grunddurchgang. Auf zwei Siege des Spitzenduos hofften auch die Wienerinnen vom Flötzersteig, die bei günstigem Verlauf noch die Chance witterten, den vierten Platz in der Endabrechnung einzunehmen. Zu diesem Zweck stand mit Yuan Liu auch die unumstrittene Nummer Eins der Liga im Aufgebot der Wienerinnen. Liu erwies sich auch an diesem letzten Spieltag als zu hohe Hürde für alle ihre Gegnerinnen. Selten voll gefordert, gewann die chinesische Legionärin alle sechs Einzelspiele in Amstetten und führte ihr Team damit zu Siegen gegen Baden (6-2) und gegen die Hausherrinnen aus Amstetten, wobei auch ihre Mannschaftskolleginnen Sophie Schuster und Daniela Magerle gute Leistungen zeigten. Mit diesen beiden Siegen erhöhten die Wienerinnen den Druck auf Gumpoldskirchen signifikant. Die Niederösterreicherinnen benötigten nun einen Sieg gegen eine der beiden Topmannschaften, um den vierten Platz abzusichern. Wiener Neudorf und Kufstein ihrerseits durften sich keinen Umfaller leisten, ging es zwischen den beiden Mannschaften doch noch um Platz Eins im Grunddurchgang.
Krimi im Derby
Als erste Mannschaft war es an Titelverteidiger Wiener Neudorf, die Gumpoldskirchnerinnen in die Schranken zu weisen. Dies schien dem Tabellenführer anfangs auch deutlich zu gelingen. Nach je zwei Siegen von Sandra Fuchs und Simona Fabianova lag Wiener Neudorf rasch mit 4-1 in Führung. Lediglich Irene Burian konnte sich gegen Manuela Habesohn-Strelec durchsetzen und somit einen Punkt für Gumpoldskirchen erringen. Daniela Petrekova konnte gegen Habesohn-Strelec in weiterer Folge auf 2-4 verkürzen, ehe Burian mit einer tollen Energieleistung glatt in drei Sätzen gegen Fabianova gewinnen konnte. Ein Ergebnis, das in dieser Deutlichkeit, doch ein wenig überraschend war und die Partie wieder völlig offen gestaltete. Sandra Fuchs brachte Wiener Neudorf durch einen Viersatzerfolg über Petrekova, ihr dritter Einzelsieg an diesem Nachmittag, allerdings mit 5-3 in Führung. Birgit Schwab konnte für Gumpoldskirchen zwar nochmals verkürzen, das entscheidende Doppel ging jedoch klar an Fuchs/Fabianova, wodurch der Titelverteidiger einen hauchdünnen 6-4 Sieg einfahren konnte. Da sich auch Kufstein mit 6-3 gegen Mariahilf/Langenzersdorf durchsetzen konnte, mussten die Entscheidungen über die Plätze Eins und Vier in der allerletzten Runde fallen.
Wiener Neudorf fixiert Platz Eins
In dieser letzten Runde ließ Wiener Neudorf gegen Guntramsdorf, das an diesem Wochenende leider nur zwei Spielerinnen aufbieten konnte, nichts anbrennen. Obwohl der Leader es sich leistete Fabianova zu schonen (statt ihr lief Lisa Fuchs auf), gab es für Guntramsdorf nichts zu holen. Lediglich Isabella Hauer konnte sich gegen Lisa Fuchs den Ehrenpunkt in diesem niederösterreichischen Derby holen. Nach diesem 6-1 Erfolg stand Wiener Neudorf als Sieger des Grunddurchganges fest. Kufstein wurde damit auf den zweiten Platz verwiesen. Die Tirolerinnen ihrerseits mussten in ihrem letzten Match gegen Gumpoldskirchen antreten. Auf Seiten Kufsteins kam mit Györgyi Bene diesmal nur eine, der starken ungarischen Legionärinnen zum Einsatz. Anita Nyitrai, Nummer Zwei der Einzelrangliste, wurde diesmal geschont. Bene konnte zwar alle drei Spiele gegen Gumpoldskirchen für sich entscheiden, ihre Kameradinnen Daniela Moser und Sabrina Koch hatten den stark aufspielenden Niederösterreicherinnen an diesem Nachmittag nicht viel entgegenzusetzen. Damit lautete das Endergebnis 6-3 für Gumpoldskirchen, das somit den vierten Platz in der Tabelle mit dem Minimalvorsprung von einem Punkt auf Flötzersteig Wien verteidigen konnte.
Erster Sieg für Graz
Wenig erfreulich verlief das Wochenende für Gastgeber Amstetten. Neben der Niederlage gegen Flötzersteig musste man sich auch sensationell dem Tabellenschlusslicht Post SV Graz geschlagen geben. Für die Steirerinnen war es, in der vorletzten Runde, der erste Sieg in der easyTherm 2. Damenbundesliga überhaupt. Eszter Krisztina Katona und Julia Unterweger konnten diesen Erfolg erst im Entscheidungsdoppel und das nach 0-2 Satzrückstand sicherstellen. Ein bemerkenswerter Erfolg, auch wenn Amstetten, mit Adrienn Worischek, die Topspielerin an diesem Wochenende ebenfalls geschont hat.
Damit ist ein spannender Grunddurchgang in der easyTherm 2. Damenbundesliga zu Ende gegangen und wir freuen uns schon auf spannende Play-Off Spiele Ende Mai in Baden. Wird Wiener Neudorf den Titel verteidigen können, oder kann Kufstein in stärkster Besetzung den Titel nach Tirol holen?
