Innsbruck nur zu zweit
Die Innsbrucker reisten am Freitag nur mit Eric Glod aus der Stammbesetzung an, gaben Hüseyin Karaagac die Möglichkeit zu seinem Bundesligadebut und ließen die Position drei am Spielbericht sogar unbesetzt. Trotzdem konnte man sich als Team achtbar aus der Affäre ziehen und Glod, der gerüchteweise bereits mit 1. Bundesligavereinen für die kommende Saison in Kontakt gebracht wird, konnte mit zwei Fünfsatzerfolgen über Al-Samhoury und Klaus zumindest ein „absolutes Debakel“ vermeiden. Aber auch das Heimteam aus Kennelbach trat nicht in Stammbesetzung an und so sprang der Slowake Miroslav Sklensky ein, um dem bereits routinierten Istvan Toth vor den zwei Spielen am Wochenende ein wenig Ruhe zu gönnen. Schlussendlich konnte der Slowake seinen Einsatz rechtfertigen und war der einzige Protagonist des Abends, der den jungen Luxemburger Eric Glod in knappen fünf Sätzen bezwingen konnte. Somit stand relativ schnell der 6:2 Endstand für Kennelbach fest und das erste von drei Matches war erledigt.
Spiel gegen Weinviertel zu Beginn auf des Messers Schneide
Tags darauf war die Spielgemeinschaft Weinviertel zu Gast und war mit Maybanks, Palatinus und Steingassner keineswegs zu unterschätzen. Beweis dafür, dass nach fünf beendeten Einzelspielen drei Fünfsatzmatches gespielt wurden und es anstatt eines 4:1 für Kennelbach auch durchwegs enger stehen hätte können. So vermochte lediglich William Maybanks bei Weinviertel Al-Samhoury in fünf Sätzen zu bezwingen, Martin Palatinus, abermals Al-Samhoury, und William Maybanks gegen David Klaus konnten ihre Fünfsatzmatches jedoch nicht positiv gestalten. Als dann auch noch Istvan Toth gegen Martin Steingassner und David Klaus gegen Martin Palatinus in glatten drei Sätzen erfolgreich blieben, war das 6:1 in trockenen Tüchern.
Topspiel gegen Pottenbrunn
Zum Ende des Wochenendes stand mit Pottenbrunn der sportliche Höhepunkt noch aus. In Zahlen bedeutet das 1. gegen 2. der Liga, ein absoluter Leckerbissen in der Liga, sozusagen das Who des Who und die absolut besten fünf Einzelspieler der gesamten Liga an einem Tag in einer Halle.
Mate Moricz, Pottenbrunns Nummer eins, begann den Vormittag mit einem engen Fünfsatzerfolg über Al-Samhoury und Balazs Fixl, der zweite Ungar in den Reihen der Pottenbrunner, konnte mit einem überraschend klaren 3:1 Sieg über den Ranglistenführenden Istvan Toth auf 2:0 für die Niederösterreicher stellen. Danach vermochte Klaus mit einem 3:0 gegen Lukas Wenda die Kennelbacher auf 1:2 heran zu bringen und Toth mit einem hauchdünnen 3:2 gegen Moricz den Ausgleich zu besorgen. Fixl, der an diesem Tag in außergewöhnlicher Topform agierte, brachte Pottenbrunn mit 3:2 voran, indem er Klaus knapp in fünf Sätzen bezwingen konnte. Danach zündetet Kennelbach jedoch den Turbo und konnte mit drei 3:0 Erfolgen von Al-Samhoury über Wenda, Klaus über Moricz und Toth abermals gegen Wenda 5:3 in Führung gehen. Fixl, welcher an diesem Wochenende unbesiegt blieb, brachte die Pottenbrunner nochmals auf 4:5 heran, indem er in vier Sätzen über Al-Samhoury siegreich blieb. Im alles entscheidenden Doppel zwischen Toth/Klaus und Wenda/Fixl blieben die Vorarlberger ungefährdet und machten mit einem Viersatzerfolg den 6:4 Sieg perfekt.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Sieg heute, wenngleich bei uns irgendwie die Luft schon draußen ist. Nachdem wir den ersten Platz in unserer Gruppe fixiert haben, ist jetzt spürbar der Druck weg. Wir haben auch gegen Innsbruck unsere Nummer eins geschont und legen den Fokus bereits aufs Play-off. Heute gegen Pottenbrunn waren wir etwas glücklicher, da sehr viele Matches im fünften Satz ausgegangen sind. Ziel ist es nun die Rückrunde seriös zu Ende zu spielen, um dann beim Play-off nochmals anzugreifen“, gibt sich Tarek Al-Samhoury anerkennend fair und kämpferisch zugleich. Lukas Wenda bei Pottenbrunn sah im Gegensatz dazu die Kennelbacher „als geschlossenere Mannschaft, wodurch der Sieg auch in Ordnung geht“. Lediglich das Zuschauerinteresse hätte bei solch einem Spitzenspiel durchaus höher sein können, denn lediglich „20 bis 30 Zuseher ist nicht übermäßig und man hätte sich schon mehr erwarten können“.
In der kommenden Saison wird bei den Pottenbrunnern, welche ein wirklich starkes Jahr spielen, dieselbe Mannschaft wieder zum Einsatz kommen, so viel konnte schon verraten werden. Bei Kennelbach hingegen „laufen die Verhandlungen noch und derzeit sei noch alles offen“, konnte man den Spielern bereits entlocken. Vieles wird wahrscheinlich davon abhängen, ob man das Ziel, den Einzug in die easytherm 1. Herren-Bundesliga wirklich schafft. Die letzten zwei Runden in drei Wochen werden für Kennelbach nur noch ein „Schaulaufen“ darstellen und richtig ernst wird es dann von 21. bis 22. Mai 2016 beim easytherm Bundesliga-Finalturnier in Baden, wo über Aufstieg oder Nichtaufstieg entschieden wird.