Die Welser Vogelweide-Halle war vergangenen Freitag Schauplatz des letzten echten Schlagerspiels der Tischtennis-Bundesliga im heurigen Jahr: Meisterkandidat SPG Walter Wels hatte den aktuellen Tabellen-Vierten DSG Union Waldegg Linz zu Gast. Dabei hatten beide Teams Punkte absolut notwendig - Die Messestädter, um mit Herbstmeister Mauthausen zumindest gleichzuziehen; und Waldegg Linz, um die kleine Chance auf einen Play-Off-Platz noch zu wahren. Geworden ist es schlussendlich ein Remis, womit zwar beiden Teams kein allzu großer Sprung gelang, allerdings können auch beide mit der Punkteteilung leben.
Das Auftaktdoppel der Begegnung sicherte sich erwartungsgemäß die Welser Paarung Lehel Demeter / Zsolt Petö, die allerdings mit Michael Pichler / Laszlo Magyar deutlich mehr zu kämpfen hatte als ihnen lieb war - erst der 5.Satz brachte die Entscheidung zugunsten der Hausherren. Die Linzer zeigten sich davon unbeeindruckt und konnten überraschenderweise beide unmittelbar darauffolgenden Einzel gewinnen - Magyar mit einer starken Leistung gegen Dominique Plattner und Pichler sensationellerweise gegen Topspieler Demeter. Erst die Partie Petö - Tomas Janci brachte wieder einen Zähler für die Welser; der in ihren Diensten stehende Serbe blieb mit 3:1 gegen den ehemaligen Europaklasse-Mann siegreich. Im Anschluss fand Demeter wieder etwas mehr zu seiner Form und bezwang Magyar mit demselben Ergebnis, während Plattner gegen Janci kein durchschlagendes Rezept fand und eine zweite Niederlage einstecken musste - Zwischenstand 3:3. Petö gegen Pichler und Demeter gegen Janci hießen die nächsten Partien, und beide mündeten annähernd zeitgleich in einen Entscheidungssatz. Nun kam zum ersten Mal der Heimvorteil für die Welser spürbar zum Tragen, angefeuert von den zahlreichen Zuschauern blieben sowohl Petö als auch Demeter erfolgreich und erzielten eine 5:3 - Führung; ein voller Erfolg schien zum Greifen nah. Zsolt Petö, an diesem Abend noch mit weißer Weste, sollte nun den Sack gegen Magyar zumachen, doch oft kommt es anders, als man denkt. Magyar erwischte einen Traumstart mitsamt einiger schöner Punkte und war in diesem Einzel dann nicht mehr zu halten, somit lag es an Plattner, die vollen zwei Punkte ins Trockene zu bringen. Doch der Jung-Nationalteamspieler zeigte Nerven, vergab im Entscheidungsspiel gegen Pichler bei Satzgleichstand im dritten Satz eine hohe Führung und konnte anschließend nicht mehr zusetzen, womit das Remis perfekt war.
SPG Walter Wels ist damit erster Verfolger von Tabellenführer Mauthausen, mit genau einem Punkt Rückstand und punktegleich mit dem 3. Kapfenberg. Zufrieden zeigte sich der Welser Präsident Bernhard Humer, der anmerkte, "dass man trotz teilweiser spielerisch nicht überzeugender Leistungen nun doch auf Platz 2 überwintert. Schmerzvoll bleibt aber nach wie vor die Auftaktniederlage in Innsbruck." Waldegg Linz seinerseits wahrte die Chance auf einen Play-Off-Platz am Saisonende, allerdings beträgt der Abstand zu Kapfenberg doch 4 Punkte. Man wird gespannt verfolgen, ob sich in dieser Hinsicht noch ein Duell entwickeln wird.