Tarek, du hast mit Wr.Neudorf letzte Saison nur knapp den Aufstieg in die 1.Bundesliga verpasst, wobei ihr zu Saisonbeginn sogar als Titelaspirant gehandelt wurdet. Wie sehr hat man das schon überwinden können?
Unmittelbar nach Saisonende war die Enttäuschung für Verein und Spieler schon ziemlich groß; mittlerweile aber haben wir uns nochmals verstärkt und starten heuer gleich wieder einen Versuch, den Titel nach Wr. Neudorf zu holen.
In der Tat dürfte eure Neuverpflichtung, WSA-Trainer Dmitri Levenko, das Niveau der Mannschaft nochmals anheben, dazu ist euch die Nr. 1 Wojciech Kolodzejczyk erhalten geblieben. Welche persönlichen Ziele verfolgst du in der kommenden Spielzeit unter der Rückendeckung einer derart spielstarken Mannschaft?
Wie gesagt, das primäre Ziel ist auf alle Fälle der Meistertitel. Ich persönlich will wieder versuchen, bester Österreicher in der Einzelrangliste zu werden.
Der Titel dürfte euch ja heuer nur sehr schwer zu nehmen sein, sofern sich niemand dauerhaft verletzt. Welche Mannschaften siehst du als eure Hauptkonkurrenten?
Naja, es gibt schon genug starke Teams, die im Kampf um den Meister mitreden werden. Mit fallen da vor allem WAT Mariahilf und Langenlois mit den drei Legionären Kallai, Maybanks und Nemeth ein. Es wird also ein beinhartes Jahr für uns werden. Klar, verletzten sollte sich niemand, aber möglich ist alles, Wojciech war zum Beispiel letzte Saison einige Wochen durch eine Rückenverletzung gehandicapt.
Immerhin steht Peter Zahradnik nach wie vor noch als Edelreservist zur Verfügung, oder?
Ja, das auf alle Fälle. Peter ist sicher ein guter Rückhalt, sollte jemand ausfallen.
Dir eilt in Tischtennis-Österreich der Ruf als harter Trainierer und Kämpfer voraus, der die Menge polarisiert, der sich aber in entscheidenden Spielsituationen extra pushen kann. Wie siehst du unter diesem Aspekt den neuen Austragungsmodus in der 2.Bundesliga mit Play-Off am Ende?
Es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Die Spielanzahl zu reduzieren halte ich für eine sehr gute Idee, außerdem bringt das abschließende Play-Off sicher mehr Spannung rein. Ich bin schon gespannt, wie das Spielsystem nach der endgültigen Reform aussehen wird.
Schlussfrage: In den vergangenen Jahren hat man dich im Dress vieler verschiedener Vereine, von Kennelbach bis in die Türkei, spielen gesehen; mit dem Engangement in Wr. Neudorf bist du quasi wieder zu einem Teil deiner Wurzeln zurückgekehrt. Wo siehst du dich in der Zukunft?
Es stimmt, dass ich in letzter Zeit oftmals den Verein gewechselt habe, das lag aber fast immer nicht an mir: Kennelbach hat damals kurzfristig die 1.Bundesliga – Mannschaft zurückgezogen, und in der Türkei bin ich der Ausländerregelung zum Opfer gefallen. In Wr. Neudorf habe ich vergangenes Jahr einen Dreijahresvertrag unterschrieben und möchte dort nach Möglichkeit auch längerfristig bleiben. Darüber hinaus möchte ich aber auch als Trainer Fuß fassen; ich arbeite derzeit parallel zu meiner Spielertätigkeit etwa auch mit Nachwuchstalent David Serdaroglu sehr intensiv zusammen.
In dem Fall auch weiterhin gutes Gelingen und danke für das Gespräch!
(das Interview führte Thomas Feilmayr)