2014 war definitiv DAS Jahr von Walter Wels. Erstmals nahm man in der vergangenen Saison in der Champions League teil und sorgte dort mit dem 3:1 Auswärtserfolg über Werder Bremen, damals amtierender deutscher Meister, zum Auftakt bereits für Furore. Auch wenn danach der Viertelfinaleinzug verpasst wurde, durften die Messestädter mit Rang 3 in ihrer Gruppe einen gelungenen Einstand in die Königsklasse des Tischtennissports feiern.
In der Liga sollte dafür die ganz große Sensation folgen. Am 11. Mai 2014 schrieben Zhan Jian, Lehel Demeter, Zsolt Petö und Dominique Plattner mit dem 4:0-Sieg über Weinviertel Niederösterreich, zuvor SVS Niederösterreich, im Finalspiel der easyTherm Tischtennis Bundesliga Geschichte. Der Serienmeister aus Schwechat wurde nach 14 Titeln in Folge entthront. Lehel Demeter, SPG Walter Wels, damals: „Dieser Sieg ist ein Geschenk. Dieses Gefühl heute Meister geworden zu sein, ist einfach unglaublich.“
Walter Wels bestätigte Form
Auch in der laufenden Meisterschaft eilten die Messestädter von Erfolg zu Erfolg. Als einziges ungeschlagenes Team der easyTherm Tischtennis Bundesliga überwintert Walter Wels auf Platz 2 in der Tabelle. Vor allem gegen Weinviertel Niederösterreich bestätigte man im Herbst, dass der Erfolg im Meisterschafts-Finale kein Zufall war. Erneut ging man mit 4:2 als Sieger von der Platte. Lediglich in der Champions League lief es mit nur einem Sieg bei fünf Niederlagen und dem letzten Tabellenplatz in Gruppe D, nicht nach Wunsch. Dabei mussten die Welser den gesamten Herbst über ihre Nummer 1, Zhan Jian, aufgrund eines Tennisarms, vorgeben.
SVNÖ Ströck zum dritten Mal Meister
Bei den Damen avanciert der Meisterpokal zu einem wahren Wanderpokal. 2011, gleich im ersten Jahr in Österreichs höchster Spielklasse, sicherte sich SVNÖ Ströck, zuvor SVS Ströck, zum ersten Mal den Titel. Die 13 Jahre währende Serie von Linz AG Froschberg als österreichischer Meister war gebrochen. 2012 gelang die erfolgreiche Titelverteidigung, doch 2013 konnte Linz AG Froschberg den Titel wieder nach Oberösterreich holen. Die Freude währte nur kurz, denn schon im Jahr darauf eroberten die Schwechaterinnen den Titel, in einem an Spannung nicht zu überbietenden Finale gegen den Erzrivalen, zurück.
Linz AG Froschberg tröstete sich dafür, wie Weinviertel Niederösterreich bei den Herren, mit dem dritten Sieg in Folge im Cupbewerb.
Ligist zieht Bundesligateilnahme zurück – schwerer Verlust für die Liga
Die Saison 2014/2015 startete mit einer denkbar schlechten Nachricht. Einen Tag vor Beginn der Meisterschaft, zog Ligist aufgrund finanzieller Probleme die Nennung für die easyTherm 1. Bundesliga bei den Herren zurück. Mit den Steirern verlor die Liga eine ihrer stärksten Teams. Die genauen Gründe dafür, erläuterte damals Robert Stieber, Obmann des UTTC Raiffeisen Ligist: „Die Spieler hatten keinen Vertrag mit dem Verein sondern einen Vertrag mit einem Privatfinanzier. Da die Spieler über einen unbekannten Zeitraum ihr Gehalt nicht bekamen, setzten sie eine Frist. Sie wurden gebeten noch bis Oktober zu warten, doch das war für sie inakzeptabel. Gerold Gabor und Christoph Simoner gaben bekannt, dass sie unter diesen Umständen nicht spielen. Da der Verein die finanziellen Mittel für die Spieler nicht bereitstellen kann und das Risiko für uns unabsehbar wäre, haben wir uns entschlossen, uns zurückzuziehen.“
Dafür sprangen andere in die Bresche. Stockerau musste sich in der Hinrunde lediglich Meister Walter Wels und Weinviertel Niederösterreich geschlagen geben und steht damit sensationell auf Platz 3.
TTC „CarinthiaWinds“ Villach sieht Luft nach oben
Mit Li Qianbing verstärkte man sich im Sommer in Kärnten. Durch diesen Neuzugang blieb auch Manager Werner Feuerabend für die laufende Saison nicht zurückhaltend: „Um den ersten Platz werden wir wohl nicht mitspielen, aber um den zweiten.“
Aktuell steht das Team punktegleich mit SVNÖ Ströck an dritter Stelle, allerdings bei einem Spiel mehr als die Niederösterreicherinnen.
Bessere Strukturen dank Hauptsponsor easyTherm
Die Liga verdankt seinem Hauptsponsor nicht nur ihren Namen. Dank des Engagements von easyTherm werden immer professionellere Strukturen geschaffen. Frank Mair, Vorsitzender easyTherm Tischtennis Bundesliga: „Der Einstieg von easyTherm ist für die gesamte Entwicklung der Liga sehr positiv. Es geht in die richtige Richtung und vor allem rasch. Zudem verzeichneten wir hervorragende Fernsehübertragungen durch ORF Sport+. Und auch das Nachwuchsförderungskonzept in der 1. Bundesliga greift.“
Überhaupt hat sich die Liga in den vergangenen zwei Jahren enorm verbessert. Frank Mair: „Wir verzeichnen eine Leistungssteigerung der Liga um 25% in den letzten zwei Jahren.“ Diese Leistungssteigerung ist messbar durch: Leistungspunkte der Rangliste aller Spieler dividiert durch die Anzahl der eingesetzten Spieler. Dies ergibt den Durchschnittswert eines Bundesliga-Spielers. Dieser Wert ist in den vergangenen zwei Jahren um 25% nach oben gegangen. 12 Top 100 SpielerInnen
In der aktuellen Weltrangliste der Damen und Herren, scheinen gleich 12 SpielerInnen, die in der easyTherm Tischtennis Bundesliga engagiert sind, auf. Stand Dezember 2014:
Damen
SVNÖ Ströck
Daniela Dodean-Monteiro (47, seit Oktober nicht in der Weltrangliste geführt), Tetyana Bilenko (93), Matilda Ekholm (67), Dora Madarasz (75)
Linz AG Froschberg
Liu Jia (11), Iveta Vacenovska (40), Sofia Polcanova (38), Camelia Postoaca (81)
TTC „CarinthiaWinds-Villacher“
Amelie Solja (37)
Herren
SPG Walter Wels
Zhan Jian (25)
Weinviertel Niederösterreich
Stefan Fegerl (63), Daniel Habesohn (85)